Bei der Namensgebung unserer Rotweine orientieren wir uns an Luzerner Sagengestalten. Auf diese Idee sind wir gekommen, weil direkt ob unserem Rebberg in Triengen der Buechwald liegt. Im Buechwald fand früher die sagenumwobene Sträggelejagd statt. Deshalb trägt unser erster Rotwein den Namen «Sträggelebluet». Unser zweiter Rotwein, der «Türstetrunk» wurde nach dem Ehemann der Sträggele, dem Türsten, benannt. Auch er ist eine bekannte Figur in der Luzerner Sagenwelt.
Der Türst
Der Türst ist eine Luzerner Sagenfigur, die noch aus heidnischen Zeiten stammt. Er wird als «höllischer Jäger» bezeichnet, vor dem sich die Menschen an stürmischen, von Unwetter begleiteten Jahreszeiten hüten sollten. Er jagt durch Dörfer, Wälder und Tobel. Auf seinem Pferd reitend führt er einen wilden Tross an, welcher aus schrecklichen Gestalten und Hunden besteht. Es ist ratsam, dem Tross aus dem Weg zu gehen, da man sonst vom grässlichen Haufen mitgerissen wird.
Die Sträggele
Die Sträggele, eine hässliche Hexe, ist angeblich die Frau des Türsten. Sie erscheint in der Luzerner Sagenwelt oft als Kindsentführerin. Von ihr wurde erzählt, dass sie früher ein stolzes, aber sehr eigenwilliges Edelfräulein war, welches an einem verbotenen Tag zur Jagd ausritt und von dieser nicht mehr zurück kehrte. Seither gehört sie zum Gefolge des Türsten.
Die Sträggele von Triengen
Früher war es vielerorts Brauch, dass junge Burschen in dunklen Nächten Jagd auf die «Sträggele» machten. Dabei ging es oft grob und unanständig zu. Mehrmals mussten sich die Herren vom löblichen Rat (die Regierung) mit diesen Jagden befassen und dem wilden Treiben Einhalt gebieten.
In der Sträggelenacht zogen junge Leute aus Triengen in den Buechwald ob dem Dorfe und ins Ölerhölzli, um die Sträggele zu jagen und zu fangen. Zwei von ihnen streiften durch das Gehölz mit einem weitgeöffnetem Sack. Die anderen spielten die Jäger. Nun war verabredet, dass einer von ihnen sich im Walde versteckt halte, um sich als Sträggele fangen und in den Sack stecken zu lassen. Dieser Bursche verspätete sich ein wenig und als er an Ort und Stelle kam, befanden sich seine Freunde schon auf dem Heimweg. Sie zogen bereits lärmend und jauchzend ins Dorf ein, um dort die erfolgreiche Jagd tüchtig zu feiern. Den schweren, gut verschnürten Sack stellten sie hinter den Ofen des Wirtshauses, setzten sich zu Tisch und trieben lachend Spott mit dem armen Gefangenen. Sie fragten: «Ragöri, wo bist du?» und aus dem Sack antwortete eine unheimliche Stimme: «Hier, hinter dem Ofen!» In diesem Augenblick ging die Wirtshaustüre auf und derverspätete Junge trat ein. Die Gesellschaft erschrak furchtbar, denn sie erkannte, dass sie wohl die leibhaftige Sträggele in ihrem Sack gefangen hielten. Die Burschen wurden still und kleinlaut und kamen endlich überein, das Unding mit Kreuz und Fahnen feierlich in den Wald zurückzubringen und dort freizulassen. Dort liessen sie das furchtbare Weib frei. Der kräftige Bursche, der den Sack tragen musste, starb bald darauf.